Milchstrom ergießt sich über Domstufen
Einen Hingucker im Bühnenbild wird in diesem Jahr eine riesige umgestoßene Milchkanne bieten, aus der sich ein Milschstrom über die Stufen vor dem katholischen Mariendom zu ergießen scheint. Auch mit Holz- und Glassplittern wolle er symbolisch darstellen, was den Juden in der Geschichte immer wieder passiert sei, sagte der fürs Bühnenbild verantwortliche Leif-Erik Heine. "Aber es wächst auch neues Leben", betonte er. Grüne Flecken in der Kulisse sollen die Widerstandsfähigkeit der Juden zeigen. Bezug zu Geschichte und Traditionen nehmen die Kostüme von Jula Reindell und auch die Choreografie von Kati Heidebrecht greift diese auf.
Preise, Daten und Kinderprogramm
20 Aufführungen sind vom 2. bis 25. August geplant. Bei jeder Vorstellung wird Platz für rund 2100 Gäste sein. Als Kinderoper wird in diesem Jahr das Märchen "Hans im Glück" zu sehen sein.
Der reguläre Ticketpreis für das Musical ist um fünf Euro gestiegen und liegt zwischen 75 und 95 Euro. Bereits jetzt sei mehr als die Hälfte der Karten verkauft, so Wasem. Die Hoffnung sei, an den Besucherrekord von 2022 mit rund 44.500 Gästen anknüpfen zu können.
Ein solcher Erfolg täte dem Theater Erfurt gut. Im vergangenen Jahr waren bei den Festspielen die Plätze bei den Aufführungen von Hector Berlioz' Oper "Fausts Verdammnis" nur zu etwa zwei Dritteln ausgelastet gewesen. Dabei gelten die Open-Air-Festspiele, die es immerhin seit 1994 gibt, in der Regel als Publikumsmagnet. Dazu kommt, dass das Theater zuletzt unter anderem wegen Vorwürfen sexueller Belästigungen am Haus in die Schlagzeilen geraten war.
Auch im kommenden Jahr setzen die Domstufen-Festspiele auf ein gut bekanntes Stück: 2025 soll "La Bohème" von Giacomo Puccini gezeigt werden.