Gedanken zur Zeit Das große Tschüss nach fünf Jahren

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Der alte Stadtrat geht, es lebe der neue Stadtrat. Ein Abschied mit Sekt, guten Worten, aber auch Enttäuschungen.

 
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Vor fünf Jahren sind die neuen Stadträte mit viel Enthusiasmus an ihre Aufgaben gegangen. Sie haben Ideen entwickelt, sich parteiübergreifend beschnuppert und so manches Ziel im Gepäck gehabt. Seither haben sie Stunden um Stunden über Papieren gebrütet, in Ausschüssen nach Lösungen gesucht und in den Stadtratssitzungen gerne auch mal in Richtung Presse ihre Meinungen kundgetan.

Einfach war das nicht immer. Schließlich steckt hinter jedem einzelnen Vertreter auch ein Mensch mit einer eigenen Meinung. Und sicherlich hat der Großteil derer, die einst von den Bürgern ihrer Stadt gewählt wurden, diesen Menschen etwas zurück geben wollen. Der eine mehr, der andere weniger. So, wie das im normalen Leben eben auch abläuft. Viele Abende haben die Stadträte seither in gemeinsamer Runde verbracht. Nicht immer kam dabei das heraus, was sich jeder von ihnen gewünscht hätte. Meinungen sind aufeinander geprallt – manchmal auch laut geäußert worden. Und nach vielen Entscheidungen gab es im Anschluss Diskussionen mit den Bürgern. Jeden zufrieden zu stellen, das ist das Ding, das keiner kann. Das wird vor allem dann schwierig, wenn die eigenen Erwartungen nicht erfüllt wurden. Fünf lange Jahre hatte man schließlich Zeit, die eigenen Ideen zum Laufen zu bringen. Dass es mitunter nicht geklappt hat, das hatte auch mit Gesetzen, mit Vorgaben oder mit der allgegenwärtigen Bürokratie zu tun. So mancher Stadtrat ist deshalb im Laufe der letzten Jahre auf dem harten Boden der Realität angekommen. Nun also ist die Amtsperiode fast vorbei. Ein letztes Mal wurde und wird zu Ausschüssen geladen. Eine letzte Sitzung des alten Stadtrates steht an. Das große Abschiednehmen hat begonnen. Mit einem großen Dankeschön und einem Gläschen Sekt. Derweil stehen schon die neuen Kandidaten in den Startlöchern. Mit viel Enthusiasmus und vielen neuen Ideen. So, wie das bei ihren Vorgängern auch schon war.

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