Um die anwesenden jungen Bewohner der Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung als auch um das Personal kümmern sich neben speziell geschulten Polizeikräften ebenso Notfallseelsorger und Psychologen. Für die weitere Arbeit steht die polizeiliche Betreuungsgruppe außerdem im engen Austausch mit den zuständigen Behörden und Einrichtungen.
Am Dienstag und Mittwoch suchten die Beamten der Kriminalpolizei nach weiteren Spuren. Es sei üblich, dass nicht nur der Tatort selbst, sondern auch das weitere Umfeld untersucht werde, sagt Staatsanwalt Goers. Umfassende Befragungen, auch im sozialen Umfeld des Opfers, finden derzeit statt. Außerdem werden alle Personen überprüft, die sich vor und zum Zeitpunkt des Auffindens des Leichnams in dem Gebäude der Einrichtung aufgehalten haben. Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, dass sich jemand unberechtigt von außen Zutritt zur Einrichtung verschafft hat.
Die Kripo bildete bereits kurz nach Bekanntwerden der Tat die Soko Park. Die Sonderkommission, die sich aus über 40 Einsatzkräften mehrerer Polizeidienststellen zusammensetzt, führt auch am Donnerstag noch umfangreiche Spurensicherungsmaßnahmen auf dem Gelände der Einrichtung durch. Außerdem werden erste Spuren auch in enger Zusammenarbeit mit der Rechtsmedizin und dem bayerischen Landeskriminalamt ausgewertet. Unterstützung bei der weitläufigen Absperrung rund um den Tatort erhalten die Ermittler zudem von der bayerischen Bereitschaftspolizei.
Aus welchem Ort das getötete Kind stammt, wollte die Polizei am Mittwochmittag nicht mitteilen, ebenso wenig, ob dessen Eltern bereits vor Ort waren. Außer den Beteuern der Jugendhilfeeinrichtung kümmern sich jetzt auch Psychologen und Notfallseelsorger um die Kinder. Die Vernehmungen des Personals und der Bewohner dauerten auch am Mittwoch noch an.
Das mutmaßliche Gewaltverbrechen sprach sich am Mittwoch innerhalb von wenigen Stunden herum. Am Dienstag hatten die Behörden die Nachricht von dem Todesfall zurückgehalten, damit die Vernehmu
ngen und die Spurensuche nicht behindert werden. Tags darauf sind mehrere Dutzend Bereitschaftspolizisten in Mannschaftstransporter in der Kemnather Straße, unweit der Jugendhilfeeinrichtung positioniert. „Wir erwarten ein großeres Medienaufgebot und wollen, dass alles kontrolliert abläuft“, sagt Polizeisprecherin Julia Küfner.